Kakaobaum

Lateinisch:
Theobroma cacao
Französisch:
cacaoyer
Englisch:
cocoa tree, cacao tree
Familie/Sorten:
Malvengewächse. Die Gattung Theobroma umfasst rund 20 Arten.
Vorkommen:
Ursprünglich aus dem tropischen Süd- und Mittelamerika. Wird heute weltweit in den Tropen angebaut, die Hälfte davon in Afrika.
Nutzbare Teile:
Essbar: Samen («Kakaobohnen») fermentiert und geröstet. Das Fett («Kakaobutter») wird in der Kosmetik verwendet.
Pflanze/Frucht:
Der Kakaobaum ist ein langer, dünner Unterholzbaum, der im Schatten grösserer tropischer Bäume wächst. Er kann 10 bis 15 Meter hoch werden, wird auf Plantagen aber auf 2 bis 4 Meter gestutzt. Die Pfahlwurzeln des Baumes dringen etwa einen Meter tief in den Boden ein. Der Baum verträgt keine Temperaturen unter 16 C und ist anfällig für Krankheiten und Pilze. Direkt an dem nur etwa 20 cm dicken Stamm und den größeren Ästen sitzen die Blüten, dies wird Kauliflorie genannt (aus dem lateinischen Kaulifloren = Stammblüter). Der Kakaobaum bildet erst im Alter von 2 bis 3 Jahren Blüten. Die größte Anzahl an Blüten erreicht er im Alter von zehn bis zwölf Jahren, dann kann die Zahl der Blüten bis zu 100.000 pro Jahr betragen. Die Blüten bestehen aus 5 kleinen, schmalen, rosenroten Kelchblättern und 5 Blütenblättern mit gelblich-weisser oder rötlicher Farbe. Die Bestäubung der Blüten erfolgt ausschließlich durch Insekten wie z. B. kleine Fliegen oder Mücken, die im warmen, feuchten Unterholz leben. Auf Plantagen wird die Blüte teilweise auch künstlich bestäubt. Die unreife Frucht ist grün, die reife je nach Kakaosorte eine gelbe, gelbrote oder rot- bis rotbraune Farbe. Die gurkenförmigen, 15 cm bis 25 cm langen und 7 cm bis 10 cm dicken ledrig-holzigen Früchte werden bis zu 500 g schwer und enthalten in fünf Reihen 25 bis 50 bohnenförmige Samen (Kakaobohnen), die in ein helles süssliches Fruchtmus eingebettet sind. Die Samen sind etwa 2 cm lang und 1 cm breit. Pro Jahr trägt jeder Baum etwa 20 bis 30 Früchte, in guten Jahren bis zu 50 Früchte. Von den Früchten gibt es 2 Haupternten und weitere Nebenernten.
Vermehrung:
Mit Stecklingen oder Samen. Im THW passiert die Bestäubung durch Thripse und Milben.
Verwendung:
Aus dem wohlschmeckenden Fruchtmus werden Süssspeisen und ein süsses, aromatische Getränk hergestellt.
Medizin:
Seit dem 18. Jh. wird dem Kakao herzschützende Eigenschaften nachgesagt. Wissenschaftlich belegt wurde dies in den letzten Jahren in verschiedenen Untersuchungen. Wissenschaftler der Universität Münster haben eine neue Stoffklasse im Kakao entdeckt, die sich wachstumsfördernd auf die Hautzellen auswirkt und damit die Wundheilung unterstützt, Hautschäden therapiert, Falten vorbeugt und das Risiko von Magengeschwüren verringert.
Geschichten/Besonderes:
Die Azteken kannten die Pflanze seit dem 14. Jh. in dem sie als heilig galt und als Geschenk des Gottes Quetzalcoatl betrachtet und verehrt wurde. Die aus der Frucht gewonnenen Bohnen wurden auch als Zahlungsmittel verwendet. (Münzsystem: 1000 Samen entsprachen um 1500  3 Golddukaten) und zur Zubereitung eines herben Gewürztrankes, der sich vom heute verbreiteten Kakaogetränk geschmacklich deutlich unterscheidet. Der Gewürztrank „xocolatl“ war eine Mischung aus Wasser, gerösteten Kakaobohnen (oder gegorenes zuckerhaltiges Fruchtfleisch), Mais, Vanille, Chili und etwas Salz. Die Spanier brachten den Kakao 1519 nach der Eroberung des Aztekenreiches nach Europa. Im 17. Jh. kam er als Arznei nach Deutschland. In europäischen Adelskreisen entwickelte er sich rasch zum Modegetränk, dem besondere Bekömmlichkeit und allerlei Heil- und auch aphrodisierende Wirkungen nachgesagt wurden. Entscheidend für die Verbreitung des Kakaos als Genussmittel war die Entdeckung, dass er mir Rohrzucker gesüsst aromatischer wird und den Geschmack vieler Europäer trifft. Kakao war das Lieblingsgetränk Ludwigs XIV und viele grosse und kleine Machthaber wollten ihm nacheifern. Im Bürgertum konnte sich der Kakao nicht durchsetzen, galt er doch als Symbol des Ancien Régimes. Der aufgeklärte Bürger trank stattdessen Kaffee und Kakao wurde zum Kindergetränk. 1828 wurde das Entölen des Kakaopulvers patentiert und leitete die Trennung der Handelsformen in Kakaopulver  für Getränke und Tafelschokolade für den direkten Verzehr ein.

Patenschaft: CHF 200.-

Paten: Noch keine, vielleicht Sie? 🙂